GEOTRANSFORMER
Aus BAWiki
Basisinformationen
Programm-Name
GEOTRANSFORMER
Version
September 2015
Beschreibung
September 2015
Stichworte
Koordinaten-Transformation
Koordinaten-System
Gauß-Krüger
Europäisches Terrestrisches Referenzsystem 1989 (ETRS89)
World Geodetic System 1984 (WGS84)
European Datum 1950 (ED50)
Potsdam Datum (Bessel 1841)
Krassowski-Ellipsoid
NTv2-Verfahren
BETA2007
GNTRANS-WSV
Rijksdriehoeksmeting (RD, niederl. Koordinatensystem)
BAW-Dateiformate
Kurzbeschreibung
Dieses Programm transformiert für verschiedenen Dateiformate der BAW die Koordinaten zwischen verschiedenen Koordinaten-Systemen und geodätischen Datumstransformationen. Derzeit implementierte Koordinaten-Systeme sind:
- Gauß-Krüger (Streifen 2 bis 5)
- Sphärische Koordinaten (geografische Länge und Breite)
- Universal Transverse Mercator (UTM)
- Rijksdatum (Niederlande)
- lokale metrische Zentralprojektion
Derzeit implementierte geodätische Datumstransformationen (7-Parameter-Transformationen) sind
- Europäisches Terrestrisches Referenzsystem 1989 (ETRS89)
- World Geodetic System 1984 (WGS84)
- European Datum 1950 (ED50)
- Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Standard-Parameter
- Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Breiten >52,3 Grad N
- BAW C. Maushake,
- Krassovsky Standard (Wikipedia)
- Krassovsky (WSA Stralsund)
- Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Breiten zwischen 50,3 Grad N und 52,3 Grad N
- Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Breiten <50,3 Grad N
Zudem besteht innerhalb Deutschlands die Möglichkeit, die Datumstransformation von DHDN90 nach ETRS89 und umgekehrt über das gitterbasierte NTv2-Verfahren nach GNTRANS-WSV oder BETA2007 vorzunehmen.
Eingabe-Dateien
- Gitternetzdatei (Dateityp TICAD,gitter05.dat/bin) oder
- digitalisierte Linien (Dateityp digi.gkk) oder
- digitalisierte Strukturlinien (Buhnen, Inseln, etc.) (Dateityp insel.dat) oder
- Polygondateien (Dateityp poly.dat) oder
- Polygone für die Sicherung von Tiefen an Knotenpunkten (Dateityp nodes.save) oder
- (Dateityp frames.dat, der Centerpunkt und die Abmessungen werden innerhalb von metrischen Systemen transformiert) oder
- Beschreibung der Randgitterzellen (Dateityp rgz.dat) oder
- ASCII-Format für Punktdaten, Peildatendatei (Dateityp geom.dat) oder
- Zeitreihendateien an Einzelstationen (Dateityp boewrt.dat) oder
- Geopositionsdatei (Dateityp geopos.dat) oder
- UNTRIM-VC-Gitternetzdatei (Dateityp untrim_grid.dat, Variante Vincento Casulli) oder
- DELFT3D-Gitternetzdatei (Dateityp delft3d.grd) oder
- UNTRIM-BAW-Gitternetzdatei (Dateityp untrim_grid.dat, Variante BAW) oder
- Systemdatei für Einzelpositionen (Dateityp location_grid.dat) oder
- IPDS-Datei zur Initialisierung von Anfangsfeldern (Dateityp ipds.dat) oder
- World-Datei zur Beschreibung der Georeferenzierung eines Images (typische Datei-Endungen sind .pngw, .jpgw, .gifw) oder
- Profilgitter (Dateityp profilo5.bin.
Ausgabe-Dateien
- Gitternetzdatei (Dateityp TICAD,gitter05.dat/bin) oder
- digitalisierte Linien (Dateityp digi.gkk) oder
- digitalisierte Strukturlinien (Buhnen, Inseln, etc.) (Dateityp insel.dat) oder
- Polygondateien (Dateityp poly.dat) oder
- Polygone für die Sicherung von Tiefen an Knotenpunkten (Dateityp nodes.save) oder
- (Dateityp frames.dat, der Centerpunkt und die Abmessungen werden innerhalb von metrischen Systemen transformiert) oder
- Beschreibung der Randgitterzellen (Dateityp rgz.dat) oder
- ASCII-Format für Punktdaten, Peildatendatei (Dateityp geom.dat) oder
- Zeitreihendateien an Einzelstationen (Dateityp boewrt.dat) oder
- Geopositionsdatei (Dateityp geopos.dat) oder
- UNTRIM-VC-Gitternetzdatei (Dateityp untrim_grid.dat, Variante Vincento Casulli) oder
- DELFT3D-Gitternetzdatei (Dateityp delft3d.grd) oder
- UNTRIM-BAW-Gitternetzdatei (Dateityp untrim_grid.dat, Variante BAW) oder
- Systemdatei für Einzelpositionen (Dateityp location_grid.dat) oder
- IPDS-Datei zur Initialisierung von Anfangsfeldern (Dateityp ipds.dat) oder
- World-Datei zur Beschreibung der Georeferenzierung eines Images (typische Datei-Endungen sind .pngw, .jpgw, .gifw) oder
- Profilgitter (Dateityp profilo5.bin.
Methode
- Ein- und Ausgabe-Datei sind zeitgleich geöffnet. Jeder gelesene Koordinaten-Punkt wird sofort transformiert und in die Ausgabe-Liste geschrieben. Dadurch kann die Anzahl der zu transformierenden Koordinaten in der Eingangs-Liste beliebig groß sein.
- Das Programm formatiert die Ausgabedateien entsprechend der geforderten Genauigkeiten in der Nachkommastelle unterschiedlich, je nach dem, ob geographische Koordinaten oder Kartenkoordinaten zu schreiben sind. Beim Dateityp 08 (ASCII-Format für Punktdaten) kann die Ausgabe in Kartenprojektionen über die Umgebungsvariable GEOMFMT frei gesteuert werden, um z.B. die Dateigröße zu reduzieren.
- Das Programm transformiert die in der Ausgangsprojektion vorliegenden Koordinatenpaare zunächst in sphärische Koordinaten (WGS84) und dann weiter in das geodätische Zieldatum und die Zielprojektion. Bei der Datumstransformation kann im Falle "Eingangs- und/oder Ausgangsdaten in DHDN oder STN" anstelle einer 7-Parameter-Transformation das NTv2-Verfahren unter Nutzung eines Transformationsgitters (*.gsb) eingesetzt werden (Defaulteinstellung!). Es sollten die aktuellen NTv2-Gitterdateien des GNTRANS-WSV-Systems genutzt werden. ATKIS-konforme Transformationen erhält man unter Verwendung der Gitterdatei BETA2007.gsb.
- In der Eingabe sind beim Dateiformat 08 (geom.dat) als Trenner der Spalten auch die Zeichen Semikolon, Komma uns Doppelpunkt erlaubt.
- Bei den Dateiformaten 09 (boewrt.dat), 10 (geopos.dat), 13 (untrim_grid.dat, Variante BAW) und 14 (location_grid.dat) erfolgt ggf. erst eine Transformation in das Input-Koordinatensystem, falls diese Dateien bereits eine gültige Information über ihr Koordinatenreferenzsystem enthalten. Bei den ASCII-Formaten 01 (gitter05.dat), 02 (digi.gkk) und 08 (geom.dat) kann das (bekannte) Koordinatenreferenzsystem der Ausgangsdaten über die Kommentarzeile "C CRS=#####" am Anfang der Datei spezifiziert werden. "#####" ist hier ein von libgeodesy unterstützter EPSG-Code (s.u.). In diesem Fall wird ebenfalls zunächst eine Transformation in das Input-Koordinatenreferenzsystem durchgeführt. Das Input-Koordinatenreferenzsystem muss dabei einen gültigen EPSG-Code (s.u.) besitzen.
- In den Dateien 10 (geopos.dat), 13 (untrim_grid.dat, Variante BAW) und 14 (location_grid.dat) wird, falls die Umgebungsvariable BAWCRS gesetzt wurde, deren Inhalt zur Ermittlung des CRS der Eingangsdatei herangezogen, falls bisher kein CRS in der Datei vorhanden war.
- Beim Dateiformat 16 (World-Datei) werden auch die die Pixelgröße und Orientierung beschreibenden Parameter affin transformiert. Dazu wird ein imaginäres Image der Größe 800x800 Pixel aufgespannt und daraus die neuen mittleren Werte für die Pixelbreite und -höhe ermittelt.
- Alle nicht NAMELIST-basierten ASCII-Formate enthalten nach der Transformation einen aus Kommentaren bestehenden Dateikopf mit der aktuellen Koordinatentransformation.
- 7- und 8-stellige Rechtswerte in UTM-Koordinaten werden erkannt und in 6-stellige Rechtswerte umgewandelt. Zur Erkennung gültiger 8- und 7-stelliger Rechtswerte wird sowohl die Anzahl der Stellen, als auch der UTM-Streifen der Eingabedatei verwendet.
Von libgeodesy werden die folgenden Koordinatenreferenzsysteme unterstützt:
- Gauß-Krüger 3 Grad / DHDN: EPSG 31466-31469 ( EPSG = 31464 + Streifennummer )
- Gauß-Krüger 3 Grad / STN : EPSG 02398-02399
- UTM / ETRS89 : EPSG 25828-25838 ( EPSG = 25800 + Zone )
- UTM / ED50 : EPSG 23028-23038 ( EPSG = 23000 + Zone )
- UTM / WGS84 : EPSG 32601-32660 ( EPSG = 32600 + Zone )
- RD Amersfoort New : EPSG 28992
- Geographisch ETRS89 : EPSG 4258
- Geographisch WGS84 : EPSG 4326
- Geographisch ED 50 : EPSG 4230
- Geographisch DHDN : EPSG 4314
Es wird empfohlen, das Koordinatenreferenzsystem in Form des EPSG-Codes in den Datengrundlagen (Rohdaten) abzulegen, wenn bekannt. Dies kann bei den meisten ASCII-Dateitypen über den "magischen Kommentar" geschehen. Dort wo bereits innerhalb des Datenformates eine Möglichkeit vorgesehen ist, den EPSG-Code abzulegen, sollte dies auch passieren.
Neuere Datenbestände sollten immer in UTM/ETRS89-Koordinaten des jeweils gültigen Streifens oder in geographischen Koordinaten (ETRS89 oder WGS84) vorgehalten werden. Für die Transformation älterer Datenbestände aus Gauß-Krüger nach UTM/ETRS-89 soll das NTv2-Verfahren nach GNTRANS-WSV genutzt werden. Das Gitter deckt allerdings nur das Bundesgebiet einschließlich der Hoheitsgewässer ab. Koordinaten die außerhalb des Gültigkeitsbereiches der Transformationsgitter liegen, sollten nicht mit NTv2, sondern einer geeigneten Helmert-Transformation transformiert werden.
Koordinatentransformation ist keine triviale Aufgabe. Daher sollte das Ergebnis einer Transformation immer auf Richtigkeit und Weiterverwendbarkeit geprüft werden.
Vorlauf-Programme
Alle Programme, die obige Dateiformate nutzen
Nachlauf-Programme
Alle Programme, die obige Dateiformate nutzen
Weitere Informationen
Programmiersprache
Fortran95
zusätzliche Software
NTv2-Gitter dhdn_to_etrs89_wsv_v1.gsb, stn_to_etrs89_wsv_v1.gsb und BETA2007.gsb
Originalversion
G. Seiß (Hauptprogramm, Datei-I/O, libgeodesy)
Programmpflege
Dokumentation/Literatur
interaktiv selbsterklärend
$PROGHOME/examples/geotransformer
Junkins, D.R. and Farley, S.A. (1995) National Transformation version 2 Users Guide, Geodetic Survey Division Geomatics Canada
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