Tideunabhängige Kennwerte des Wasserstands: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Berechnung und graphische Darstellung der tideunabhängigen Kennwerte des Wasserstands kann dazu beitragen, einige Aspekte des Systemverhaltens natürlicher Gewässer näher zu beleuchten. Im Gegensatz zu den [[Tidekennwerte des Wasserstandes|Tidekennwerten des Wasserstands]] dient die Ermittlung der tideunabhängigen Wasserstandskennwerte in erster Linie der Analyse des (System-) Verhaltens von | Die Berechnung und graphische Darstellung der tideunabhängigen Kennwerte des Wasserstands kann dazu beitragen, einige Aspekte des Systemverhaltens natürlicher [[Gewässer]] näher zu beleuchten. Im Gegensatz zu den [[Tidekennwerte des Wasserstandes|Tidekennwerten des Wasserstands]] dient die Ermittlung der tideunabhängigen Wasserstandskennwerte in erster Linie der Analyse des (System-) Verhaltens von | ||
* nicht durch Gezeiten dominierten Gewässern, wie beispielsweise den Küstengewässern und Flußmündungen entlang der Ostseeküste, oder | * nicht durch Gezeiten dominierten Gewässern, wie beispielsweise den Küstengewässern und Flußmündungen entlang der Ostseeküste, oder | ||
* Extremsituationen, wie z.B. Sturmfluten in an die Nordsee grenzenden Ästuarien, welche durch einen von den mittleren Gezeiten deutlich abweichenden Wasserstandsverlauf gekennzeichnet sind, sowie ferner | * Extremsituationen, wie z.B. Sturmfluten in an die Nordsee grenzenden Ästuarien, welche durch einen von den mittleren Gezeiten deutlich abweichenden Wasserstandsverlauf gekennzeichnet sind, sowie ferner | ||
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* Der zeitliche Ablauf einer Hoch- oder Niedrigwasserwelle tritt demgegenüber in den berechneten Eintrittszeitdifferenzen für den Hoch- und Niedrigwassereintritt klar hervor. | * Der zeitliche Ablauf einer Hoch- oder Niedrigwasserwelle tritt demgegenüber in den berechneten Eintrittszeitdifferenzen für den Hoch- und Niedrigwassereintritt klar hervor. | ||
* Die für den Analysezeitraum errechneten maximalen Steig- und Fallgeschwindigkeiten der Wasseroberfläche bieten einen zusätzlichen Maßstab zur Charakterisierung des Ablaufs von Sturmflutereignissen. | * Die für den Analysezeitraum errechneten maximalen Steig- und Fallgeschwindigkeiten der Wasseroberfläche bieten einen zusätzlichen Maßstab zur Charakterisierung des Ablaufs von Sturmflutereignissen. | ||
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Höhenunterschied zwischen dem Hochwasserstand HW und dem Niedrigwasserstand NW innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.<br /> | Höhenunterschied zwischen dem [[Hochwasserstand]] HW und dem Niedrigwasserstand NW innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.<br /> | ||
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Version vom 30. Mai 2017, 13:22 Uhr
Graphische Darstellung der tideunabhängigen Kennwerte des Wasserstands. Diese Darstellung ist zusätzlich auch als Encapsulated PostScript Datei erhältlich.
Motivation
Die Berechnung und graphische Darstellung der tideunabhängigen Kennwerte des Wasserstands kann dazu beitragen, einige Aspekte des Systemverhaltens natürlicher Gewässer näher zu beleuchten. Im Gegensatz zu den Tidekennwerten des Wasserstands dient die Ermittlung der tideunabhängigen Wasserstandskennwerte in erster Linie der Analyse des (System-) Verhaltens von
- nicht durch Gezeiten dominierten Gewässern, wie beispielsweise den Küstengewässern und Flußmündungen entlang der Ostseeküste, oder
- Extremsituationen, wie z.B. Sturmfluten in an die Nordsee grenzenden Ästuarien, welche durch einen von den mittleren Gezeiten deutlich abweichenden Wasserstandsverlauf gekennzeichnet sind, sowie ferner
- zur Ermittlung von Wasserstandskennwerten für beliebig lange oder kurze Analysezeiträume.
Im einzelnen sind verschiedene nützliche Anwendungen die Analyseergebnisse denkbar:
- Neben den Extremwasserständen (HW und NW) vermittelt insbesondere die Wasserstandsdifferenz zwischen HW und NW einen guten Eindruck von der Variablität des Wasserstands in einem beliebigen Analysezeitraum.
- Der zeitliche Ablauf einer Hoch- oder Niedrigwasserwelle tritt demgegenüber in den berechneten Eintrittszeitdifferenzen für den Hoch- und Niedrigwassereintritt klar hervor.
- Die für den Analysezeitraum errechneten maximalen Steig- und Fallgeschwindigkeiten der Wasseroberfläche bieten einen zusätzlichen Maßstab zur Charakterisierung des Ablaufs von Sturmflutereignissen.
- Aus den Zeiten für die Hoch- und Niedrigwasserdauer können Rückschlüsse auf die Dauer von Ereignissen mit extremen Wasserspiegellagen gezogen werden. Diese Werte lassen sich z.B. zur Beurteilung der damit verbundenen Belastungen von Uferbereichen und Böschungen heranziehen und im Hinblick auf die Standsicherheit von Deichen oder Deckwerken interpretieren.
- Die Dynamik eines nicht durch Gezeiten dominierten Gewässers kann mit Hilfe des Wertes der Varianz des Wasserstandes oder der Standardabweichung des Wasserstandes (jeweils in Bezug auf den Mittelwasserstand) näher quantifiziert werden.
Eine automatische flächenhafte Analyse aller tideunabhängigen Kennwerte des Wasserstandes wird von den Programmen LZKWF und NCANALYSE durchgeführt.
Definition der tideunabhängigen Kennwerte des Wasserstands
Hochwasserstand (HW)
Höchster Wert der Wasserstände innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Beispielgrafiken: Hochwasserstand.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Niedrigwasserstand (NW)
Niedrigster Wert der Wasserstände innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Beispielgrafiken: Niedrigwasserstand.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Mittelwasserstand (MW)
Arithmetischer Mittelwert der Wasserstände innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Wird nur für dauerhaft überflutete Gebiete berechnet.
Beispielgrafiken: Mittelwasserstand.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Wasserstandsdifferenz (HW-NW)
Höhenunterschied zwischen dem Hochwasserstand HW und dem Niedrigwasserstand NW innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Wird nur für dauerhaft überflutete Gebiete berechnet.
Beispielgrafiken: Wasserstandsdifferenz.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Hochwasserzeit
Eintrittszeit des Hochwasserstands innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Beispielgrafiken: Hochwasserzeit.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Niedrigwasserzeit
Eintrittszeit des Niedrigwasserstands innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Beispielgrafiken: Niedrigwasserzeit.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Gesamtüberflutungsdauer
Zeitraum, für den eine Fläche innerhalb einer beliebigen Zeitspanne mit Wasser bedeckt ist.
Beispielgrafiken: Gesamtüberflutungsdauer.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Gesamttrockenfalldauer
Zeitraum, für den eine Fläche innerhalb einer beliebigen Zeitspanne nicht mit Wasser bedeckt ist (Trockenfalldauer der Fläche).
Beispielgrafiken: Gesamttrockenfalldauer.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Maximale Steiggeschwindigkeit
Maximale Anstiegsgeschwindigkeit des Wasserspiegels innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Beispiel: Maximale Steiggeschwindigkeit in der Außenems.
Analyseprogramm: LZKWF.
Maximale Fallgeschwindigkeit
Maximale Absinkgeschwindigkeit des Wasserspiegels innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Beispiel: Maximale Fallgeschwindigkeit in der Außenems.
Analyseprogramm: LZKWF.
Standardabweichung des Wasserstands
Standardabweichung der Wasserstände bezogen auf den Mittelwasserstand MW innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Wird nur für dauerhaft überflutete Gebiete berechnet.
Beispielgrafiken: Standardabweichung des Wasserstands.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Varianz des Wasserstands
Varianz der Wasserstände bezogen auf den Mittelwasserstand MW innerhalb einer beliebigen Zeitspanne.
Wird nur für dauerhaft überflutete Gebiete berechnet.
Beispielgrafiken: Varianz des Wasserstands.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Hochwasserdauer
Zeitraum, für den die Wasserstände einen vorgegebenen Grenzwert überschreiten.
Beispielgrafiken: Hochwasserdauer.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Niedrigwasserdauer
Zeitraum, für den die Wasserstände einen vorgegebenen Grenzwert unterschreiten.
Beispielgrafiken: Niedrigwasserdauer.
Analyseprogramm: LZKWF und NCANALYSE.
Häufigkeitsverteilung des Wasserstands
Relative Häufigkeit, mit der Wasserstände innerhalb eines Intervalls vorhanden sind.
Beispielgrafiken: Häufigkeitsverteilung des Wasserstands.
Analyseprogramm: NCANALYSE.
Kumulative Häufigkeitsverteilung des Wasserstands
Kumulative Häufigkeit, mit der Wasserstände innerhalb eines Intervalls vorhanden sind.
Beispielgrafiken: Kumulative Häufigkeitsverteilung des Wasserstands.
Analyseprogramm: NCANALYSE.
Häufigkeit der Überschreitung von Wasserstandsgrenzwerten
Relative Häufigkeit, mit der Wasserstände einen vorgegebenen Grenzwert überschreiten.
Beispielgrafiken: Häufigkeit der Überschreitung von Wasserstandsgrenzwerten.
Analyseprogramm: NCANALYSE.
Häufigkeit der Unterschreitung von Wasserstandsgrenzwerten
Relative Häufigkeit, mit der Wasserstände einen vorgegebenen Grenzwert unterschreiten.
Beispielgrafiken: Häufigkeit der Unterschreitung von Wasserstandsgrenzwerten.
Analyseprogramm: NCANALYSE.
Quantile des Wasserstands
Wasserstandswert einer Zeitreihe, der von einem bestimmten prozentualen Anteil der
vorliegender Wasserstandswerte nicht überschritten wird.
Wird nur für dauerhaft überflutete Gebiete berechnet.
Analyseprogramm: NCANALYSE.
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