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Ankerzugversuche 2013: Unterschied zwischen den Versionen

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[[en:Field Study Measurements: Anchor Tests German Bight 2013]]
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==Veranlassung==
[[Kategorie:Naturuntersuchungen-Projektbeispiele]]
 
[[Datei:ankerzug_1.jpg|thumb|'''Hintergrund:''' Vermessungsschiffe „Guardian“ (Braveheart shipping) und VWFS Wega (BSH)
'''Vordergrund:''' HHP AC14-Anker an Deck der „Esvagt Connector“]]
[[Datei:ankerzug_2.jpg|thumb| Hochseeschlepper „Esvagt Connector“ beim Ankerzug]]
 
In einem groß angelegten Naturversuch ist im Frühjahr 2013 unter Beteiligung mehrerer Firmen und Institutionen ist das Eindringverhalten von Schiffsankern in den Seeboden untersucht worden. Von Bord eines Hochseeschleppers sind hierfür mit zwei Marineankern des Typs HHP AC14 und Hall insgesamt 18 Ankerzüge nach einem genau festgelegten Versuchsprogramm durchgeführt worden. Das Verhalten des Ankers, sowie dessen Wirkung im Seeboden sind vor, während und nach den Ankerzügen vermessen und dokumentiert worden. Hierbei sind verschiedene hydroakustische Methoden, die Videodokumentation mit einem Tauchroboter sowie weitere Messverfahren, wie z.B. Zug- und Druckmessungen zum Einsatz gekommen. Hintergrund für dieses Untersuchungsprogramm ist die Netzanbindung der zurzeit in der gesamten Nordsee entstehenden Offshore – Windenergieanlagen an das Festland. Die Bauvorschriften für die zu diesem Zweck zu verlegenden Seekabel sehen derzeit außerhalb der Verkehrswege eine Verlegetiefe im Seeboden von 1,50m vor, innerhalb von 3m. Der Grund für die erhöhten Anforderungen innerhalb der Verkehrswege liegt in dem Gefährdungspotential, welches in der Durchführung von Ankermanövern infolge von Havarien oder Notfällen im Schiffsverkehr gesehen wird. Die Verlegung von Seekabeln auf eine Tiefe von 3m bei teilweise schwierigen Untergrundverhältnissen ist technisch jedoch sehr aufwändig und damit auch extrem teuer. Die Generaldirektion Wasserstraßen und [[Schifffahrt]] (GDWS) – Außenstelle Nordwest als Genehmigungsbehörde und der für die Anbindung verantwortliche Stromnetzbetreiber Tennet haben daher vereinbart, dass ein Versuchsprogramm zur Ermittlung der tatsächlichen Eindringung von Ankern in den Seeboden durchgeführt wird. Die BAW war in ihrer Beraterfunktion für die GDWS beteiligt. Aufgrund der Versuchsergebnisse werden die Einbauvorschriften für Seekabel neu bewertet und sollen Eingang in den durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) aufgestellten  [http://www.bsh.de/de/Meeresnutzung/BFO/index.jsp Bundesfachplan Offshore] finden. Die Untersuchungen wurden durch Tennet koordiniert und maßgeblich finanziert. An der Durchführung, Auswertung und Dokumentation der Messungen sind neben der BAW das BSH und das niederländische Forschungsinstitut Deltares beteiligt.
 
Folgende weiterführenden Dokumente stehen zum Download zur Verfügung:
 
*[[Bundesanstalt für Wasserbau]], 2013,'' Ankerzugversuche in der Deutschen Bucht - Bericht zur Vermessung der Ankereindringtiefe''.
**[http://www.baw.de/downloads/wasserbau/naturmessungen/pdf/Ankerzug_2013/Ergebnisbericht_Ankerzug.pdf PDF Version, (ca. 7.0 MB).]
*Deltares, 2013,'' Anchor tests German Bight - test setup-up and results''.
**[http://www.baw.de/downloads/wasserbau/naturmessungen/pdf/Ankerzug_2013/deltares_anchor_tests.pdf PDF Version, (ca. 6.2 MB).]
*Maushake, 2013,'' Ankeruntersuchungen in der Deutschen Bucht'', erschienen in Hydrographische Nachrichten, Ausgabe 96, 2013
**[http://www.baw.de/downloads/wasserbau/naturmessungen/pdf/Ankerzug_2013/HN_Ankerzug.pdf PDF Version, (ca. 1.4 MB).]
*Maushake, 2013,'' How deep does an anchor penetrate the seafloor?'', 6. workshop on seabed acoustics, 14. November 2013, Rostock-Warnemünde, Vortragsfolien
**[http://www.baw.de/downloads/wasserbau/naturmessungen/pdf/Ankerzug_2013/anzug_sba.pdf PDF Version, (ca. 4 MB).]
*Maushake, 2014,'' Anchor Penetration tests in the German Bight'', IFHS News 01/14
**[http://www.hydrographicsociety.org/documents/hydrographicsociety.org/downloads/ifhs_news_001.pdf PDF Version, (ca. 0.8 MB).]
*Maushake, 2015,'' How deep is deep enough?'', extract from Hydrographische Nachrichten HN100, full Version of this issue on the Webpage of the German Hydrographic Society [http://www.dhyg.de/index.php/hydrographische-nachrichten/hn-archiv DHyG]
**[http://www.baw.de/downloads/wasserbau/naturmessungen/pdf/Ankerzug_2013/HN100_anchor_penetration.pdf PDF Version, (ca. 4 MB).]


Im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund (WSA Stralsund) finden bei der Bundesanstalt für Wasserbau - Dienststelle Hamburg (BAW-DH) Untersuchungen zum Ausbau des Nördlichen Peenestroms auf 7,50 m Wassertiefe statt. Diese Untersuchungen beziehen sich auf die ausbaubedingten Veränderungen der charakteristischen abiotischen Systemzustände Strömung, Wasserstand und Salzgehalt. Insbesondere geht es um die Prognose veränderter Wasseraustauschprozesse zwischen Oderhaff, Achterwasser und Greifswalder Bodden, die über den Peenestrom miteinander verbunden sind.
Zu diesem Zweck soll ein - bei der BAW-DH vorhandenes - zweidimensionales hydronumerisches Mo-dellsystem (2D-HN-Modell) erweitert und auf die aktuellen Fragestellungen angepasst werden. Für die Validierung dieses neu aufzubauenden 3D-HN-Modells ist die Bereitstellung qualifizierter, hochwertiger Naturdatensätze eine unverzichtbare Voraussetzung. Daher wurde in Kooperation zwischen der BAW-DH und dem WSA Stralsund im Herbst 2005 ein Naturmessprogramm durchgeführt, dessen Ziel die Erfassung sowohl häufiger (normaler) als auch außergewöhnlicher Systemzustände war.
Das Messkonzept sah eine Kombination aus Dauermessungen auf verankerten Messstationen und schiffsgestützter "Kampagnenmessungen" auf Längsprofilen im Nördlichen Peenestrom vor.


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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2022, 09:44 Uhr


Hintergrund: Vermessungsschiffe „Guardian“ (Braveheart shipping) und VWFS Wega (BSH) Vordergrund: HHP AC14-Anker an Deck der „Esvagt Connector“
Hochseeschlepper „Esvagt Connector“ beim Ankerzug

In einem groß angelegten Naturversuch ist im Frühjahr 2013 unter Beteiligung mehrerer Firmen und Institutionen ist das Eindringverhalten von Schiffsankern in den Seeboden untersucht worden. Von Bord eines Hochseeschleppers sind hierfür mit zwei Marineankern des Typs HHP AC14 und Hall insgesamt 18 Ankerzüge nach einem genau festgelegten Versuchsprogramm durchgeführt worden. Das Verhalten des Ankers, sowie dessen Wirkung im Seeboden sind vor, während und nach den Ankerzügen vermessen und dokumentiert worden. Hierbei sind verschiedene hydroakustische Methoden, die Videodokumentation mit einem Tauchroboter sowie weitere Messverfahren, wie z.B. Zug- und Druckmessungen zum Einsatz gekommen. Hintergrund für dieses Untersuchungsprogramm ist die Netzanbindung der zurzeit in der gesamten Nordsee entstehenden Offshore – Windenergieanlagen an das Festland. Die Bauvorschriften für die zu diesem Zweck zu verlegenden Seekabel sehen derzeit außerhalb der Verkehrswege eine Verlegetiefe im Seeboden von 1,50m vor, innerhalb von 3m. Der Grund für die erhöhten Anforderungen innerhalb der Verkehrswege liegt in dem Gefährdungspotential, welches in der Durchführung von Ankermanövern infolge von Havarien oder Notfällen im Schiffsverkehr gesehen wird. Die Verlegung von Seekabeln auf eine Tiefe von 3m bei teilweise schwierigen Untergrundverhältnissen ist technisch jedoch sehr aufwändig und damit auch extrem teuer. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) – Außenstelle Nordwest als Genehmigungsbehörde und der für die Anbindung verantwortliche Stromnetzbetreiber Tennet haben daher vereinbart, dass ein Versuchsprogramm zur Ermittlung der tatsächlichen Eindringung von Ankern in den Seeboden durchgeführt wird. Die BAW war in ihrer Beraterfunktion für die GDWS beteiligt. Aufgrund der Versuchsergebnisse werden die Einbauvorschriften für Seekabel neu bewertet und sollen Eingang in den durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) aufgestellten Bundesfachplan Offshore finden. Die Untersuchungen wurden durch Tennet koordiniert und maßgeblich finanziert. An der Durchführung, Auswertung und Dokumentation der Messungen sind neben der BAW das BSH und das niederländische Forschungsinstitut Deltares beteiligt.

Folgende weiterführenden Dokumente stehen zum Download zur Verfügung:



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