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|bedeutung=enthält Eingabedaten für die Steuerung von [[UNTRIM2]]-Wehr-Abschnitten in Abhängigkeit von Modellergebnissen zur Laufzeit des Modells. Vorteil: Der Anwender ist nicht mehr gezwungen, vor dem Modellstart die genauen Zeitpunkte zur Steuerung der Wehrhöhen zu kennen. Statt dessen löst z.B. der Wasserstand an einem vom Anwender festgelegten Beobachtungsort im Modell eine Wehrsteuerung aus, wenn dieser Wasserstand einen Grenzwert über- oder unterschreitet. Ebenso kann der Strömungsbetrag oder die Strömungsrichtung, die Steiggeschwindigkeit des Wasserstands oder die Differenz der Wasserstände oder des Strömungsbetrags an zwei Beobachtungsorten für einen Vergleich mit Grenzwerten herangezogen werden. Zusätzlich können bestimmte Tage, Uhrzeiten oder Wochentage verwendet und mehrere Bedingungen können logisch miteinander verknüpft werden (Und- oder Oder-Verknüpfung). | |bedeutung= [[Datei:Illustration opweir.png|350px|thumb|right]] enthält Eingabedaten für die Steuerung von [[UNTRIM2]]-Wehr-Abschnitten in Abhängigkeit von Modellergebnissen zur Laufzeit des Modells. Vorteil: Der Anwender ist nicht mehr gezwungen, vor dem Modellstart die genauen Zeitpunkte zur Steuerung der Wehrhöhen zu kennen. Statt dessen löst z.B. der Wasserstand an einem vom Anwender festgelegten Beobachtungsort im Modell eine Wehrsteuerung aus, wenn dieser Wasserstand einen Grenzwert über- oder unterschreitet. Ebenso kann der Strömungsbetrag oder die Strömungsrichtung, die Steiggeschwindigkeit des Wasserstands oder die Differenz der Wasserstände oder des Strömungsbetrags an zwei Beobachtungsorten für einen Vergleich mit Grenzwerten herangezogen werden. Zusätzlich können bestimmte Tage, Uhrzeiten oder Wochentage verwendet und mehrere Bedingungen können logisch miteinander verknüpft werden (Und- oder Oder-Verknüpfung). | ||
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'''Eingabesteuerdaten''' | '''Eingabesteuerdaten''' |
Version vom 30. März 2021, 11:13 Uhr
Basisinformationen
Datei-Typ
op_weir.dat
Datei-Form
FORMATTED
Version
März 2021
Beschreibung
März 2021
Bedeutung der Datei
enthält Eingabedaten für die Steuerung von UNTRIM2-Wehr-Abschnitten in Abhängigkeit von Modellergebnissen zur Laufzeit des Modells. Vorteil: Der Anwender ist nicht mehr gezwungen, vor dem Modellstart die genauen Zeitpunkte zur Steuerung der Wehrhöhen zu kennen. Statt dessen löst z.B. der Wasserstand an einem vom Anwender festgelegten Beobachtungsort im Modell eine Wehrsteuerung aus, wenn dieser Wasserstand einen Grenzwert über- oder unterschreitet. Ebenso kann der Strömungsbetrag oder die Strömungsrichtung, die Steiggeschwindigkeit des Wasserstands oder die Differenz der Wasserstände oder des Strömungsbetrags an zwei Beobachtungsorten für einen Vergleich mit Grenzwerten herangezogen werden. Zusätzlich können bestimmte Tage, Uhrzeiten oder Wochentage verwendet und mehrere Bedingungen können logisch miteinander verknüpft werden (Und- oder Oder-Verknüpfung).
Datei-Inhalt
Eingabesteuerdaten
- Allgemeine Steuerdaten (Block General_Data)
- Key "EPSG" : EPSG-Code aller horizontalen Koordinaten dieser Datei.
- Key "Time_Zone" : Zeitzone aller Zeitangaben dieser Datei.
- Steuerdaten eines Wehr-Abschnittes (Block Operational_Weir) : Dieser Block beschreibt die Kriterien, die zur Steuerung eines zusammenhängenden Gitterkanten-Abschnitts notwendig sind und kann mehrfach verwendet werden. Verschiedene Gitterkanten-Abschnitte können auf den gleichen Operational_Weir-Block zugreifen, wenn diese Abschnitte auf die gleiche Art und Weise gesteuert werden sollen. Verschiedene Gitterkanten-Abschnitte müssen mit unterschiedlichen Operational_Weir-Blöcken beschrieben werden, wenn diese Abschnitte unterschiedlich gesteuert werden sollen. Unterschiedlich heißt, der Wehrtyp (bottom_up oder top_down) ist verschieden oder die Drempeltiefe ist verschieden oder die Bedingungen zum Schließen und Öffnen sind verschieden. Der Wehr-Name ist die Bezeichnung, mit der ein Operational_Weir-Block von außerhalb identifiziert wird.
- Key "Weir_Name" : Bezeichnung des Wehres oder Sperrwerks oder Schützes ohne Leerzeichen. Die Bezeichnung kann frei gewählt werden, muss aber für alle Operational_Weir-Blöcke unterschiedlich sein. Dieser Name wird zur Identifikation des Wehres von außerhalb (z.B. in einer utromp2009-Steuerdatei) herangezogen.
- Key "Weir_Type" : Typ des Wehrs (bottom_up oder top_down). Wird dieser Key nicht angegeben, so wird "bottom_up" verwendet. Diese Angabe muss übereinstimmen mit der Angabe aus der zugehörigen utromp2009-Steuerdatei.
- bottom_up: Das Wehrtor wird zur Öffnung nach unten in den Drempel bewegt. Wasser kann nur über das Wehrtor hinwegfließen.
- top_down: Das Wehrtor wird zur Öffnung nach oben aus dem Wasser gehoben. Wasser kann nur unter dem Wehrtor hindurchfließen.
- Key "Target_Weir_Height" : Ziel-Höhe des Wehres nach einem Steuerungsvorgang
- Dieser Key kann mehrfach verwendet werden, um unterschiedliche Ziel-Wehrhöhen definieren zu können
- Parameter 1 legt einen eindeutigen Namen fest. Dieser Name wird später zu Referenzzwecken gebraucht.
- Parameter 2 legt die Wehrhoehe in mNHN fest, also positiv nach oben.
- Key "Start_Weir_Height" : Bezeichnung der Initial-Wehrhoehe zu Beginn des Modelllaufs. Angegeben wird der Name der Wehrhöhe (s.a. Parameter 1 des Keys "Target_Weir_Height").
- Key "Weir_Speed" : Wehrtor-Geschwindigkeit, mit der die Tore des Wehres ihre Höhenlage ändern.
- Parameter 1 legt einen eindeutigen Namen fest. Dieser Name wird später zu Referenzzwecken gebraucht.
- Parameter 2 legt die Geschwindigkeit in m/s fest.
- Es können unterschiedliche Tor-Geschwindigkeiten definiert werden, um z.B. eine Standard-Geschwindigkeit und eine Höchst-Geschwindigkeit in einer Gefahren-Situation abbilden zu können.
- Key "Observation_Coordinates" : Koordinaten eines Beobachtungsortes, wo die Steuer-Größen (also z.B. Wasserstand oder Strömung) aus dem Modell abgegriffen ("gemessen") werden.
- Wichtig: Ein Beobachtungsort sollte idealerweise dauerhaft überflutet sein. Ist ein Beobachtungsort trocken gefallen, können an diesem Ort keine Bedingungen zum Schließen oder Öffnen des Wehres geprüft werden.
- Parameter 1 legt einen eindeutigen Namen fest. Dieser Name wird später zu Referenzzwecken gebraucht.
- Parameter 2 und 3 legen die horizontale Position (x- und y-Koordinate) fest.
- Parameter 4 legt die vertikale Position in mNHN fest, also positiv nach oben.
- Hinweis: Die z-Koordinate immer angeben. Sollte die Messgröße keine vertikale Koordinate besitzen (z.B. Wasserstand), dann wird die Angabe zur vertikalen Position ignoriert.
- Key "Threshold" : Schwellenwert einer Messgröße, der über- oder unterschritten sein muss, um einen Steuerungsvorgang zu beginnen.
- Parameter 1 legt einen eindeutigen Namen fest. Dieser Name wird später zu Referenzzwecken gebraucht.
- Parameter 2 legt den Typ des Schwellenwertes fest. Bisher sind folgende Typen definiert:
- "waterlevel" = Schwellenwert, der mit dem Wasserstandswert an einem Beobachtungsort verglichen wird
- "current_magnitude" = Schwellenwert, der mit dem Betrag der Strömung an einem Beobachtungsort verglichen wird
- "current_direction" = Schwellenwert, der mit der Strömungsrichtung an einem Beobachtungsort verglichen wird
- "diff_waterlevel" = Schwellenwert, der mit der Wasserstands-Differenz zwischen zwei Beobachtungsorten verglichen wird
- "diff_current_magnitude" = Schwellenwert, der mit der Differenz des Betrags der Strömung zwischen zwei Beobachtungsorten verglichen wird
- "gradt_waterlevel" = Schwellenwert, der mit der Steiggeschwindigkeit des Wasserstands an einem Beobachtungsort verglichen wird
- "date" = Schwellenwert, der mit dem Datum der Simulation verglichen wird
- "time" = Schwellenwert, der mit der Uhrzeit der Simulation verglichen wird
- "day_of_week" = Schwellenwert, der mit dem Wochentag der Simulation verglichen wird
- Parameter 3 definiert den Schwellenwert. Je nach Typ sind unterschiedliche Schwellenwert-Formate erlaubt:
- "waterlevel": Zahlenwert in mNHN, positiv nach oben
- "current_magnitude": Zahlenwert in m/s, größer gleich 0
- "current_direction": Zahlenwert in Grad Richtung Ost (0 Grad = Strömung in Richtung Osten ; 90 Grad = Strömung in Richtung Norden ; 180 Grad = Strömung in Richtung Westen ; 270 Grad = Strömung in Richtung Süden)
- "diff_waterlevel": Zahlenwert in m
- "diff_current_magnitude": Zahlenwert in m/s
- "gradt_waterlevel": Zahlenwert in m/h (!)
- "date": Zeichenkette im Format "DD.MM.JJJJ"
- "time": Zeichenkette im Format "hh:mm:ss" oder "hh:mm:ss.nnnnnnnnn"
- "day_of_week": Ganzzahl mit folgenden Bedeutungen: 1=Sonntag ; 2=Montag ; 3=Dienstag ; 4=Mittwoch ; 5=Donnerstag ; 6=Freitag ; 7=Samstag/Sonnabend
- Key "Control_Condition" : Beschreibung einer Bedingung, die erfüllt sein muss, um einen Schließ- oder Öffnungsvorgang zu beginnen. Es gibt 3 unterschiedliche Arten von Bedingungen, die im Folgenden getrennt voneinander beschrieben werden:
- Fall 1: Vergleich einer Messgröße an einem Beobachtungsort mit einem Schwellenwert
- Parameter 1 legt einen eindeutigen Namen fest. Dieser Name wird später zu Referenzzwecken gebraucht.
- Parameter 2 ist der Name des Beobachtungsortes (s.a. Parameter 1 des Keys "Observation_Coordinates").
- Parameter 3 ist der Vergleichsoperator: Erlaubt sind ">", "<", ">=", "<=", "==" oder "/="
- Parameter 4 ist der Name des Schwellenwertes (s.a. Parameter 1 des Keys "Threshold").
- Fall 2: Vergleich der Differenz einer Messgröße an zwei Beobachtungsorten mit einem Schwellenwert
- Parameter 1 legt einen eindeutigen Namen fest. Dieser Name wird später zu Referenzzwecken gebraucht.
- Parameter 2 sind die Namen der beiden Beobachtungsorte (s.a. Parameter 1 des Keys "Observation_Coordinates"), wobei die Reihenfolge der Namen für die Differenzbildung wichtig ist. Die Notation ist "Name1[-]Name2" (ohne Leerzeichen).
- Parameter 3 ist der Vergleichsoperator: Erlaubt sind ">", "<", ">=", "<=", "==" oder "/="
- Parameter 4 ist der Name des Schwellenwertes (s.a. Parameter 1 des Keys "Threshold").
- Fall 3: Zwei zuvor definierte Bedingungen werden mit "AND" oder "OR" logisch miteinander verknüpft
- Parameter 1 legt einen eindeutigen Namen fest. Dieser Name wird später zu Referenzzwecken gebraucht.
- Parameter 2 ist der Name der ersten Bedingung (siehe Parameter 1 dieses Keys).
- Parameter 3 ist Verknüpfungsoperator: Erlaubt sind "AND" oder "OR".
- Parameter 4 ist der Name der zweiten Bedingung.
- Fall 1: Vergleich einer Messgröße an einem Beobachtungsort mit einem Schwellenwert
- Key "Conditional_Weir_Height" : Kombiniert die Bedingung, die erfüllt sein muss, um einen Schließ- oder Öffnungsvorgang zu beginnen, mit der neuen Ziel-Wehrhöhe. Es muss mindestens einmal eine solche Kombination aus Bedingung und Ziel-Wehrhöhe definiert werden. Es sollten typischerweise mindestens zwei sein (eine zum Öffnen und eine zum Schließen des Wehres).
- Parameter 1 ist der Name der Bedingung, die erfüllt sein muss, damit dieser Schließ- oder Öffnungsvorgang beginnen kann (s.a. Parameter 1 des Keys "Control_Condition").
- Parameter 2 ist die Priorität dieser Kombination. Anzugeben als Ganzzahl: Je höher diese Zahl, desto höher die Priorität dieser Kombination. Die Priorität ist nur dann wichtig, wenn die mit den Kombinationen verbundenen Bedingungen zeitgleich erfüllt sind: Es wird dann diejenige Ziel-Wehrhöhe mit der höchsten Priorität gesteuert. Gleiche Prioritäten dürfen nicht angegeben werden. Jedoch ist die Priorität auch nur dann wichtig, wenn die Bedingungen zeitgleich erfüllt sein können.
- Parameter 3 ist der Name der neuen Ziel-Wehrhöhe (s.a. Parameter 1 des Keys "Target_Weir_Height").
- Parameter 4 ist der Name der Wehrtor-Geschwindigkeit, also der Schließ- und Öffnungsgeschwindigkeit der Tore (s.a. Parameter 1 des Keys "Weir_Speed").
- Parameter 5 legt die Nachlaufzeit fest. Die Nachlaufzeit ist eine Zeitdauer, das Format ist "dddddd-hh:mm:ss.nnnnnnnnn". Die Nachlaufzeit ist eine Zeitspanne, die direkt nach Erreichen der neuen Ziel-Wehrhöhe beginnt. In dieser Zeitspanne finden noch keine Prüfungen von Bedingungen zur erneuten Änderung der Wehrhöhe statt. Die Nachlaufzeit kann Null sein. Eine Nachlaufzeit größer Null kann aber sinnvoll sein, um ungewollte Schließ- oder Öffnungsvorgaenge durch Schwall- oder Sunkwellen für einen gewissen Zeitraum auszuschließen.
- Key "Observation_Start_End" : Start- und Endzeitpunkt für die Prüfung der Kontroll-Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um einen Schließ- oder Öffnungsvorgang zu beginnen. So besteht die Möglichkeit, die Steuerung des Wehres auf einen Ausschnitt des Modellzeitraums zu begrenzen. Dieser Key kann mehrfach verwendet werden, um mehrere Zeitabschnitte mit Prüfungen definieren zu können. Wird dieser Key nicht angegeben, so werden Schließ- und Öffnungsbedingungen für den gesamten Modellzeitraum geprüft.
- Parameter 1 legt den Startzeitpunkt fest. Format ist "TT.MM.JJJJ-hh:mm:ss.nnnnnnnnn"
- Parameter 2 legt den Endzeitpunkt im gleichen Format fest.
Anmerkungen
- Beim Lesen der Daten wird automatisch auch auf die Dictionary-Datei op_weir_dico.dat in dem Verzeichnis $PROGHOME/dic/ zugegriffen.
Programme, welche diesen Datei-Typ benutzen
Beispiel-Datei
siehe $PROGHOME/examples/untrim2009/op_weir.dat
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