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Geotechnische Laborversuche

Aus BAWiki

Geotechnische Laborversuche werden an gestörten und ungestörten Boden- und Felsproben durchgeführt. Nach der Entnahme erfolgt eine erste Beschreibung und Klassifizierung der Proben ("Bodenansprache") und die Festlegung von weiterreichenden Versuchen.

Probeneingang

  • Die angelieferten Boden- und Felsproben werden zunächst sortiert und katalogisiert.
  • Kunststoffliner werden mit einer speziellen Maschine aufgeschnitten.
  • Alle Proben werden fotografiert.
  • Zur Bodenansprache durch den Sachverständigen werden die Proben ausgelegt. Für weitere Untersuchungen im geotechnischen Labor werden Teilproben entnommen.
  • Diese werden mit Labornummern versehen, sachgerecht verpackt und zwischengelagert.

Klassifikationsversuche

Diese geotechnischen Versuche klassifizieren die erkundeten Böden und sind Grundlage für weitergehende bodenmechanische Versuche.

  • Kornverteilung
  • Lagerungsdichte
  • Korndichte
  • Wassergehalt
  • Fließgrenze
  • Ausrollgrenze
  • Schrumpfgrenze
  • Kalkgehalt
  • Glühverlust

Versuche zum Verformungsverhalten

Für die Abschätzung des Verformungsverhaltens des Bodens unter Belastung können Laborversuche die dafür notwendige Kennzahlen liefern. Die Übertragbarkeit auf den Zustand in situ ist sehr stark davon abhängig, dass die Randbedingungen in situ im Versuch ausreichend gut simuliert werden. Zusätzlich sind daher immer auch Messungen in situ zu empfehlen.

  • Kompressionsversuch (Ödometer)
  • Triaxialer Verformungsversuch

Festigkeitsbestimmung

Die Festigkeit von Boden und Fels ist ein wesentlicher Parameter für geotechnische Standsicherheitsberechnungen. Sie ist stark geprägt vom Wassergehalt, weshalb dieser bei jeder Versuchsauswertung berücksichtigt werden muss.

  • Taschen- und Laborpenetrometer
  • Laborflügelsonde
  • Punktlastversuch
  • Bestimmung des Schüttwinkels
  • Einaxialer Druckversuch
  • Direkter Scherversuch
  • Einfachscherversuch (Simple Shear)
  • Kreisringscherversuch
  • Triaxialer Scherversuch

Wasser und Boden

Die Wechselwirkung von Wasser und Boden oder Fels bestimmt das Trag- und Verformungsverhalten in starkem Maße. Daher werden neben der Bestimmung der Wassergehalte im Rahmen der Klassifikation weitere Versuche je nach Aufgabenstellung durchgeführt.

  • Wasseraufnahme
  • Durchlässigkeit
  • Kapillare Steighöhe
  • Zerfallsversuch
  • Erosionsversuch (modifizierter Pinhole-Versuch)
  • Wechseldurchströmung

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